Termin bei Theo

Wer auf besondere Caches steht und auch lange Wartezeiten und große Fahrstrecken in Kauf nimmt, um die ultimative Herausforderung anzunehmen, dem ist sicher schon einige Monate der Cache https://coord.info/GL1ABQ0JV „Der Fall des Professors Theo von Zettlitz“ bekannt. Wir erfuhren von einem Freund drei Wochen nach Veröffentlichung von diesem neuen Highlight. Natürlich war der Antrieb, das Eingangsrätsel zu lösen groß und nach etwas Hin und Her stand dem Kalenderzugang nichts mehr im Wege. Damit tat sich das nächste Problem auf. Ein paar wenige freie Termine mit den Dienstplänen von vier schichtarbeitenden Menschen zu vereinbaren, war schon die erste wirklich große Herausforderung. Am Ende stand Dienstag der 25.Juli 2023 mit einer Startzeit von 14:15 Uhr zu Buche. An dieser Stelle ein Hinweis, an Alle, die noch keinen Termin haben, sich das Abenteuer aber nicht entgehen lassen wollen. Ende August / Anfang September schalten die Owner ein neues Zeitfenster frei. Dann können wieder Termine ab Oktober gebucht werden. Von nun an stand Warten auf dem Plan und der klare Wille Spoilerbilder im Status von Vorcachern, die sich eventuell in unseren WhatsApp-Kontakten befinden, zu umgehen. Das gelang uns zu 100%, wir konnten vollkommen unvoreingenommen ans Werk gehen.
Ungefähr zwei Wochen vor unserem Termin stand dann fest, das unsere geplanten Mitstreiter leider den Broterwerb, dem Hobby vorziehen müssen und wir uns der Aufgabe, die Welt zu retten, wohl allein stellen müssen. Ich bin ehrlich, obwohl wir schon einige Dosen dieser Art zu zweit gut lösen konnten, zweifeln wir immer ersteinmal, ob es für uns allein machbar ist. Es wäre schon extrem deprimierend eine Gesamtstrecke von 500 km zu fahren, um dann zu scheitern. Also überlegten wir hin und her, fragten die und den und dort und da, aber Jeder hatte leider schon andere Pläne.
Schließlich entschieden wir uns für einen Aufruf in einer WA-Gruppe und tatsächlich hatte ein uns vollkommen unbekanntes Pärchen Zeit und Lust uns zu begleiten. Noch dazu gleich im Nachbarstadtteil wohnhaft, entschieden wir auch diesem, für uns neuen, Vorhaben eine Chance zu geben.
Bewaffnet mit Proviant, UV-Lampen und allem was im Listing verlangt wurde, ging es letzten Dienstag auf die Autobahn. Da wir 2,5 Stunden Puffer bei der Anfahrt eingeplant hatten, konnten wir vorher noch einen Cache in Thüringen angehen. Leider machte dieser uns mehr Probleme, als gedacht und kostete uns mehr Zeit, als veranschlagt. Der Termin war laut unserem Navi dennoch zu halten. Vorerst. Mit zunehmender Fahrstrecke und gefühlt der 20. Umleitung verflog unsere Zuversicht. Uns war klar, das wir das nicht mehr schaffen können. Mit ein paar Schweißperlen auf der Stirn schrieb ich den Ownern, ob es möglich wäre, die Startzeit etwas nach hinten zu verlegen. Vollkommen unkompliziert und schnell wie der Blitz, reagierten diese und wir bekamen eine Stunde nach Termin einen neuen Startcode. Nun wieder mit etwas Zeitpuffer kamen wir im idyllischen Dorf an und konnten noch unsere Mägen füllen und zwei Tradis in der Nähe finden. Pünktlich auf die Minute starteten wir an den Koords, um den Fall Theo von Zettlitz zu lösen.

Gerade als wir in die Geschichte eintauchen wollten, sprach mich eine Dorfbewohnermuggelin an:

„Sind Sie wegen dem … hier!“

„Ja“ 😀

„Also ich hätte da mal eine Frage und weil ich Sie gerade treffe…., wir hier im Dorf wir wissen von dem …. und wir sind beeindruckt, das jeden Tag neue Leute in unser Dorf kommen.“

„Ja, das ist sicher schon etwas verstörend, oder?“ 😀

„Eigentlich nicht, alle sind furchtbar nett, aber wir fragen uns schon Monate, wie sie Alle denn hierher finden.“

„Ach so, na das kann ich Ihnen erklären. Also wir sind Geocacher, wir suchen eigentlich Verstecke im Wald. So ähnlich einer Schnitzeljagd. Dafür gibt es eine Website im Netz, auf der man für einen kleinen Obolus Mitglied sein muss. Manchmal gibt es ganz besondere solcher Verstecke, da muss man sich einen Eintrag in einem Kalender sichern, um es finden zu können. So einer ist das hier. Zwei Teams können am Tag starten, wir sind jetzt 250 km angereist und sicher fahren Viele noch viel weiter dafür“

😲„Oh, das ist ja interessant. Gut, das ich Sie angesprochen habe.“

„Gerne, nun können Sie im Dorf Allen berichten, wie das Alles zusammenhängt und das wir schon ziemlich nette Leute sind“

„Ja, das werde ich auf jeden Fall, vielen Dank und noch viel Spaß heute“

„Danke, den werden wir haben und Ihnen einen schönen Tag noch“

Die Dame war echt überglücklich endlich etwas schlauer zu sein und wir konnten uns, einer guten Tat sicher, endlich der Aufklärung des Falls und der Rettung der Welt widmen. Dies gelang uns. Mit viel „OOOOH“, „Oahr“, „kuckt mal“, „Ist das geil“, „wie kommt man auf sowas?“, „unglaublich“, „uuuuh“ und und und bestritten wir unsere Mission und konnten Dank Erfahrung in vierfacher Stärke und starkem Willen, alle Aufgaben meistern und uns zum Logbuch vorarbeiten. Nach exakt vier Stunden, wie im Listing vorveranschlagt, standen wir mit großen Augen am Final und ein paar Minuten später im Logbuch. Auch die vorhandene Spendenbox konnte Dank hinterlegtem paypal-Link etwas aufgefüllt werden. Eine Herzensangelegenheit, wenn man so eine Hammerleistung sieht. Location, Geschichte, Stationen, Ausstattung, alles in Allem GENIAL und definitv ein Werk von „Geisteskranken“. DANKE!

Ich hoffe, auch ohne Fotos und nähere Hinweise, habe ich Eure Lust auf dieses Abenteuer geweckt. Hier sollte man, wie eigentlich immer in solchen Fällen, vollkommen unvorbereitet ans Werk gehen. Die Heimfahrt war geprägt vom Making of und den Bildern, wie so etwas entsteht und was alles dazu gehört. Danke an dieser Stelle auch an unsere Mitstreiter, es war toll und hat uns gefreut. Ich hoffe, es folgen in den nächsten Jahren noch einige ähnliche Projekte. Ob von den Geisteskranken, Team Zensationell oder oder oder. Wir würden uns freuen. 💚

Das nächste Mal nehme ich Euch mit in unser Kajak, zu einer Cachetour auf der weißen Elster in Sachsen-Anhalt.

Bis dahin, seid lieb gegrüßt, Eure Chaos_Schnecke 🐌

Hinterlasse einen Kommentar